Geschichte
Der Name "Lübz" wird von der slawischen Bezeichnung "Lubec" abgeleitet (Ort des Lubec). Gerade die slawischen Völker benannten oft ihre Siedlungen nach ihren Gründern oder Besitzern. Im Laufe der Zeit änderte sich der Name von "Lubyze" über "Lubisse" bis zum heutigen Lübz. Häufig taucht in alten Schriften des 15. Jahrhunderts der Name "Eldenburg" auf. Fundstücke aus dem Neolithikum (3000-1800 v. Chr.) beweisen, dass unser Gebiet bereits damals von sesshaft werdenden Jägern und Sammlern besiedelt worden war.
Quelle: Amt
So könnte das Lübzer Schloss um 1600 ausgesehen haben. Dies ist eine Rekonstruktion des Lübzer Schlosses von LORENZ anhand von Archivunterlagen.
Die erste urkundliche Erwähnung von Lübz datiert aus dem Jahr 1308. Markgraf Otto IV. und sein Sohn Hermann von Brandenburg ließen die Eldenburg bauen. 1313 wurde auf der Burg ein brandenburgischer Hauptmann und Ritter Johann von Kröcher als Verwalter eingesetzt. Bereits im Frühjahr 1316 weilte Fürst Heinrich von Mecklenburg auf der Burg. In der Schlacht bei Gransee besiegte Heinrich zusammen mit den Herren von Werk die Brandenburger. 1317 trat er im Frieden von Templin den Markgrafen die Burg wieder ab.
Am 7.8.1328 verpfändete Heinrich, Fürst von Mecklenburg, das Schloss Eldenburg mit dem Dorfe und Vorwerke Lübz, seinen Anteil am Lande Ture und noch 14 Dörfer im Lande Sternberg dem Ritter Johann von Plessen. Sie blieben bis 1456 in ihrem Besitz. 1348 bestätigten der Kaiser und das Reich auf dem Reichstag zu Prag den Herzögen von Mecklenburg den Besitz des Schlosses Eldenburg mit dem Lande Ture. 1352 fällt der Besitz bei der Landesteilung an Mecklenburg-Stargard. Erst mit dem Erlöschen des Hauses Stargard 1471 fiel die Stadt mit der Eldenburg und dem Lande Ture wieder an Mecklenburg-Schwerin zurück. Nach 1456 erfolgte die wahrscheinliche Erhebung des Dorfes zur Stadt "Lübtze". Lübz war nie befestigt, Tore und Holzgitter dienten der Akziseerhebung.
Die Burg wurde zum Schloss umgebaut und nacheinander von drei mecklenburgischen Herzoginnen als Witwensitz genutzt. Nach der letzten Herzogin Sophie zerfiel das Schloss. Am 23.Juli 1637 wurde Lübz durch kaiserliche Wallonen und Kroaten geplündert. Lübz war während des Dreißigjährigen Krieges fünf Wochen unbewohnt. Große Brände zerstörten immer wieder die Stadt.
1750 erfolgte der Abbruch des alten Schlosses, nur der heutige Amtsturm blieb erhalten. Auf den Gewölben des alten Schlosses wurde ein Neubau, das heutige Amtshaus, errichtet, dessen erste urkundliche Erwähnung 1759 war.
1774 erfolgte der Bau der ersten Schleuse und der Schleusenbrücke. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm die wirtschaftliche Entwicklung durch den Schifffahrts- und Bahnanschluss einen enormen Aufschwung. Dies zeigte sich unter anderem auch in der Neuansiedlung von Betrieben wie z. B. Brauerei, Molkerei und Zuckerfabrik. Die Stadt wuchs über ihre mittelalterlichen Grenzen hinaus.
Lübzer Geschichte in Stichpunkten
1308 | Bau der Eldenburg durch den Markgrafen Hermann von Brandenburg |
1348 | Kaiser und Reich bestätigen auf dem Reichstag in Prag den Herzögen von Mecklenburg den Besitz der Eldenburg mit dem Land Ture |
bis 1456 | Burg und Dorf im Pfandsitz der Familie von Plessen |
nach 1456 | wahrscheinlich Erhebung des Dorfes zur Stadt "Lüptz" |
1547- 1634 | umgebaute Burg war als Schloss herzoglicher Witwensitz |
1568 | größter Stadtbrand, bei dem auch die alte Kirche zerstört wurde |
1637 | Plünderung von Lübz durch kaiserliche Wallonen und Kroaten; während des Dreißigjährigen Krieges war Lübz fünf Wochen unbewohnt |
1750 | Abbruch des Lübzer Schlosses, nur der heutige Amtsturm bleibt erhalten |
1759 | erste urkundliche Erwähnung eines Neubaues auf den Fundamenten des alten Schlosses - "Amtshaus" |
1774 | Bau Schleuse und Schleusenbrücke |
1876 | 1. Ausgabe des "Lübzer Wochenblattes", später in "Mecklenburger Bote" umgewandelt |
1877 | Gründung der Brauerei |
1886 | Bahnanschluss |
1904 | Bau des Elektrizitätswerkes |
1913 | Bau der Zentralen Wasserversorgung, Bau des Wasserturms |
1934 | Hafenbau |
1936 | Gründung des Fanfarenzug Lübz |
1945 | in den letzten Kriegstagen fallen drei Bomben auf Lübz |
1949 | Wiederinbetriebnahme der Brauerei nach Demontage |
1952 | Lübz wird Kreisstadt |
60er Jahre | Entstehung des Neubaugebietes mit Filmtheater und Schule |
1974 | Ratsbeschluss zum Ausbau des Amtsturmes als Stadtmuseum (1976 Eröffnung) |
1987 | ehemalige städtische Badeanstalt (seit 1936) wird Wasserwanderrastplatz bzw. Stadtmarina |
1989 | Zeit der politischen Wende auch in Lübz |
1991 | Baubeginn Gewerbegebiet |
1992 | Inbetriebnahme einer neuen Grund- und Musikschule |
1993 | Übergabe des biologischen Klärwerkes |
1999 | Einweihung des ehemaligen mecklenburgischen herzoglichen Witwensitzes als Bürgerhaus |
2000 | Übergabe der neuen Brücke über die Elde, B 191 |
2000 | Übergabe des sanierten Burghügels zum Turmfest |
2001 | 90 Jahre Feuerwehr Lübz |
2001 | Weihung der sanierten Stadtkirche durch den Landesbischof |
2002 | 125-jähriges Jubiläum der Mecklenburgischen Brauerei Lübz GmbH |
2003 | Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrages Lübz - Oyama (Japan) |
2003 | 50 Jahre Lübzer Karnevalsverein |
2003 | Sanierung des Rathausmarktes |
2003 | 7. Landesbläserfest Mecklenburg-Vorpommern in Lübz |
2004 | Fusion der Stadt Lübz mit den Ämtern Marnitz und Ture zum Amt Eldenburg Lübz |
2004 | Modernisierung des Lübzer Bahnhofes |
2006 | Der sanierte Wasserturm ist als Aussichtsturm für die Öffentlichkeit zugänglich |
2006 | Einweihung der sanierten Stiftskirche |
2007 | Rathausanbau |
2008 | 700 Jahre Lübz |
20.06. - 22.06.2008 | 2. Landesturnfest Mecklenburg-Vorpommern in Lübz |
2008/09 | Sanierung des Rathauses |
18.10.2008 |
Einholung Lübzer Kirchenglocke |
2009 | Fusion der Stadt Lübz mit der Gemeinde Broock |
30.04.2009 | Einweihung Buga-Außenstandort Lübz (Gartenstraße) |
27.09.2009 | Tag der offenen Tür nach der Sanierung im Rathaus |
24.09.2011 | 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lübz |
24./25.08.2012 | 135-jähriges Brauereifest |
09.02.2013 | 60 Jahre Karneval Lübz, Umzug |
04.05.2013 | 20 Jahre Einkaufszentrum Lübz |
31.05./01.06.2013 | Mission Olympic, Finalevent |
24.08.2013 | 200. NDR-Sommertour |
28.11.2013 | Entscheidung: 2. Platz bei Mission Olympic |
25.05.2014 | Fusion der Stadt Lübz mit der Gemeinde Lutheran |
16.08.2014 | Protestcamp Bahnhof Lübz, Erhalt für die Südbahn |
09.09.2014 | Sportplatz Lübz, Flashmob Mission Olympic |
11.09.2014 | 10 Jahre Amt Eldenburg Lübz (Festsitzung) |
Das Entdeckerfest - Lübzer Geschichte mal anders
1000 Jahre Mecklenburg - das war der Anlass für das Lübzer Entdeckerfest am 20.06.1995. Lübzer Gymnasiasten schlüpften beim "Mecklenburger Entdeckerfest" in die Kostüme von WaIIenstein, Fürst Niklot Herzog von Mecklenburg, Heinrich den Löwen oder Friedrich Franz und deren Gattinnen, Soldaten und Scharfrichter. Wallenstein übernahm für einige Stunden die Macht in der Stadt Lübz. Knüppelkuchen wurden am offenen Feuer gebacken. Dieses Spektakel konnte so toll gelingen, da die Lübzer Brauerei den Transport der Kostüme übernahm, denn diese historischen Gewänder stammen aus den Filmstudios in Potsdam-Babelsberg und wurden von der Otto-Benecke-Stiftung zur Verfügung gestellt. Aber auch die tatkräftige Unterstützung vieler Handwerker und ortsansässiger Betriebe trug wesentlich zum Gelingen des Festes bei.
Quelle: Amt |
Mit originalgetreuen Kostümen und Rüstungen, die von der Otto-Benecke-Stiftung gestellt worden sind, konnten die Betrachter eine Reise durch die vergangenen Jahrhunderte machen.
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So könnte es einst ausgesehen haben, als der Feldherr Wallenstein* die Übergabe der Stadt forderte. |
Quelle: Amt |
Quelle: Amt |
So muss es ausgesehen haben, als Wallensteins Truppen in so manche mecklenburgische Stadt einmarschierten, um sie von den Besatzern zu befreien. |
Albrecht Wallenstein *1583, +1634 |